Block Party 2024
Um Herausforderungen wie Chancengleichheit, Entfremdung und Vandalismus im Graefe-Kiez zu adressieren, entstand am 26. Juni 2024 auf Initiative von Jugendlichen die Block Party. Bereits im Oktober 2023 entwickelten sie während einer schul- und institutionsübergreifenden Bildungsreise des Bildungsnetzwerks Graefekiez Prototypen-Ideen, die den Kiez verändern sollten. Diese wurden mit der LOA P.R.O.-Methode zur nachhaltigen Persönlichkeitsentwicklung erarbeitet. Die von den Jugendlichen entwickelten Lösungsansätze wurden im November auf der Bildungskonferenz des Bildungsnetzwerks vorgestellt und mit den anwesenden Akteur:innen und den Jugendlichen, die im Sozialraum aktiv sind, diskutiert.
Für die Umsetzung der Block Party trafen sich zehn Schüler:innen im Alter von 12 bis 17 Jahren von Anfang April bis Ende Juni. Das freiwillige, wöchentliche Treffen in der „LOA P.R.O. Graefe-Kiez AG“ hatte einen partizipativen Gestaltungscharakter und wurde in den Räumen der LOA Sozial- & Kulturförderung e.V. gleichzeitig als praxisorientierte Fortbildung für die Teilnehmer konzipiert und umgesetzt. Die Planung und Realisierung des Kiez-Fests diente als Erfahrungsplattform, um die innere Orientierung im Kontext des gesellschaftlichen Wandels zu fördern. Ein Hauptziel bestand darin, den Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu bieten, ihre Kenntnisse direkt in einem realen Projektumfeld anzuwenden und zu vertiefen sowie eine ganzheitlichePerspektive auf ihre Identität und gesellschaftliche Zugehörigkeit zu entwickeln.
Der Planungsprozess ermöglichte es den Jugendlichen, ihre Herausforderungen und persönlichen Ziele klar zu benennen. Sie moderierten die Sitzungen, führten Rollenspiele durch und entwickelten Leitfäden für die Kiezsprecher:innen, die sie selbst gewählt hatten.
Mit Visualisierungs- und Aufstellungsmethoden passten sie die Ideen an die Realität an. Verschiedene Rollen wie Bühnenmanager:in, Ablaufkoordinator:in, Sicherheits- und Awarenessbeauftragte sowie PR-Manager:in wurden von den Jugendlichen übernommen. Diese Rollen entstanden durch Methoden, bei denen es um die Reflexion von Ohnmachtsgefühlen, Ängsten, Orientierungslosigkeit, Visionierung, gegenseitige Beratung und Organisation ging.
Am Tag der Block Party waren die Jugendlichen den ganzen Tag engagiert.
Ihre persönliche Entwicklung war beeindruckend: Sie zeigten Selbstvertrauen und warenbegeistert von ihrer Leistung. Das Fest zeigte ihre Fähigkeit, Großes zu realisieren und ihren Kiez positiv zu beeinflussen. Die Verwirklichung der Block Party in einem heterogenen und gentrifizierten Kiez bedarf Akteur:innen, die auf ein starkes Netzwerk zugreifen können und durch einfache Gespräche viel in Bewegung setzen können. Das Bildungsnetzwerk Graefekiez hat wichtige Ressourcen zur Verfügung gestellt, damit dieses Fest realisiert werden konnte. Durch die Umsetzung der Block Party konnten die Jugendlichen ihre Fähigkeiten in Prozessgestaltung, Organisationsmanagement und Teamentwicklung positiv erfahren. Genau solche Erfahrungen entfachen bei ihnen die innere Antriebskraft und fördern ihre Lern- und Persönlichkeitsentwicklung als ein nachweislicher Effekt der LOA P.R.O. Methode.
Durch die unmittelbare Beteiligung wurde den Jugendlichen eine Erfahrung geboten, die es ihnen ermöglicht, sich selbstwirksam in die Gestaltung des Stadtteils einzubringen und ihre eigene Persönlichkeit zu stärken.
Dies sind Voraussetzungen für die Bereitschaft zu Bildungsangeboten. Zudem lernen die Jugendlichen, wie sie schul-und institutionsübergreifend kooperieren können. Mit den Ansatz „Lernen im Kiez – Lernen vom Kiez“ wurde im Bildungsnetzwerk Graefekiez eine lokale Netzwerkstruktur aus der Perspektive und den Wünschen der Schüler:innen aufgebaut.
Mit 600-800 Besucher:innen, 25 Ständen betrieben von den Schulen, Vereinen aus dem Kiez und verschiedenen Aktivitäten wie Basketball, Tischtennis oder Textil-Druck, kostenlosem Trink-Wasserhydrant und sehr unterhaltsamen Bühnenprogramm mit Akteur:innen aus dem erweiterten Bezirk war das Kiez-Fest am Mittwoch dem 26. Juni 2024 ein großer Erfolg und erhielt zahlreiches positives Feedback von Teilnehmer:innen, Besucher:innen, Standbetreiber:innen und Nachbar:innen.